Ort: Hörsaal des Max-Planck-Institutes für Physik, Föhringer Ring 6, 80804 München (U-Bahn-Haltestelle U6 Studentenstadt)
14:00 Prof. Dr. Reinhard Werner (Univ. Hannover)
„Unschärfe von Heisenberg bis heute“
15:00 Prof. Dr. Johannes Blümer (KIT Karlsruhe)
“Werner Heisenberg und die Erforschung der kosmischen Strahlung”
16:00 Kaffeepause
16:30 Mitgliederversammlung 2016
In jüngster Zeit gab es Kontroversen um die Interpretation von Heisenbergs berühmter Unschärfe-Arbeit aus dem Jahr 1927. So behauptet Masanao Ozawa, er habe den Heisenbergschen Zusammenhang zwischen der Genauigkeit einer Ortsmessung durch ein Mikroskop und der damit verbundenen Impulsstörung widerlegt. Dies ist einerseits ein Anlass, Heisenberg noch einmal genau zu lesen. Andererseits ist es ein Anlass, den Zusammenhang von Genauigkeit und Störung im Rahmen der modernen Quantenmechanik zu untersuchen. Dies führt zum Begriff der Messunschärfe, einer quantitativen Einschränkung der Genauigkeit, mit der gemeinsame Messungen zweier Größen möglich sind. In diesem Rahmen wird Heisenbergs heuristisches Prinzip vollständig bestätigt und zu einer quantitativen Aussage verschärft.
Inhalt des Vortrags von Prof. Blümer:
Werner Heisenberg und Kollegen haben sich viele Jahre lang um ein Verständnis der kosmischen Strahlung bemüht, die weit vor der Konstruktion von leistungsfähigen Beschleunigern einen Zugang zu interessanten Phänomenen der Kern- und Teilchenphysik bot. Die Erkenntnisse sind eindrucksvoll in einem Buch von 1953 zusammengefasst. Der Vortrag kontrastiert das damalige Wissen mit dem heutigen Stand, der u.a. von Anlagen wie dem 3000 Quadratkilometer großen Pierre Auger-Observatorium geprägt wird.